Drehmomentvervielfältiger im Test

Drehmomentvervielfältiger – unser Bericht

Drehmomentvervielfältiger, für viele von uns endet hier das technische Verständnis, oder? Nun gibt es ja immer ein paar Wege, diesem Verständnis etwas auf die Sprünge zu helfen. Was sagt also das gute alte Nachschlagewerk oder sollte gleich der „Joker“ eingesetzt werden? Weder noch, denn auch Technik erklärt sich hin und wieder auf die einfache und praktikable Weise und wie immer, ist auch der Drehmomentschlüssel Test der Helfer in der Not.

Was ist also ein Drehmomentvervielfältiger?

Sie verbinden die maximale Kraft mit dem engsten Raum, diese besonderen Werkzeuge. So manches Mal outen sie sich auch als Drehmomentschrauber, sozusagen ein Pseudonym von ihnen. Drehmomentvervielfältiger sind Werkzeuge, die unter Hilfenahme eines vordefinierten Drehmoments die vielfältigsten Schraubverbindungen erst anziehen und dann lösen können. Diese Werkzeuge bieten sich immer dann an, wenn es darum geht eine Montagevorspannkraft verbindener Teile zu ermöglichen, um einen sicheren Betrieb zu garantieren.

Die Drehmomentvervielfältiger oder auch Drehmomentschrauber werden in den verschiedensten Ausführungen und Größen angeboten. Sie sind dienlich, wenn es gilt, Drehmomente von 1 Nm bis zu fünfstelligen Werten aufzubringen. Dabei agieren sie aber nicht als Impuls- oder Schlagschrauber. Besitzt solch ein Drehmomentvervielfältiger einen Drehmoment von aufsteigend 150 Nm, so wird er in der Praxis als Hochmomentschrauber bezeichnet. Die Drehmomentvervielfältiger haben Power und Prinzipientreue gepachtet, denn sie sind generell mit Kraftgetriebe und Antriebseinheit ausgestattet.

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Apropos Antrieb. Die Hersteller greifen hier auf die unterschiedlichsten Arten zurück, und so ergeben sich als Typisierungen Akku-Schrauber, Elektro-Schrauber sowie manuelle Schrauber. Die Drehmomentschrauber stellen sich immer dann in den Dienst der Sache, wenn die menschliche Kraft in Abhängigkeit einer Hebellänge an ihre natürlichen Grenzen stößt. Was ihnen, wie bereits eingangs erwähnt, den Namen Drehmomentvervielfältiger einbrachte. In Bezug auf ihre Einsatzgebiete sind sie Tausendsassa, denn sie werden überall dort eingesetzt, wo es um Schraubverbindungen geht, die gelöst, angezogen oder geprüft werden. Das betrifft sowohl die Montage und Instandhaltung als auch den Maschinen- und Anlagenbau. So ist auch der Kranbau eines ihrer bevorzugten Reviere, denn hier helfen sie, HV-Schrauben anzuziehen.

Aber auch die Montage von Stahlbaukonstruktionen und die Instandhaltung zieht sie magisch an. Da es sich zum Beispiel bei der Instandhaltung der Konstruktionen vielfach um Hunderte von Schrauben handelt, die unter Umständen ausgetauscht, erneuert und in puncto Vorspannkraft überprüft werden. Selbst der Maschinen- und Anlagenbau kommt nicht ohne Drehmomentschrauber aus. Pressen, Schmiede-Maschinen, Windenergieanlagen und sonstiges schweres „Geschütz“ können nicht ohne die richtige Vorspannkraft agieren.

Hier sind Drehmomentschrauber besonders dem Menschen dienlich, denn sie schonen dessen Arbeitskraft. Aber auch bei Wasserversorgung und Netz-Pflege sind ihre Dienste gefragt, denn bei Service & Wartung von Rohrleitungsnetzen werden Schieber geöffnet und geschlossen, da sie durch schlechte Witterungsbedingungen oft in Mitleidenschaft gezogen werden und stark festsitzen.

Was kann ein Drehmomentschrauber?

Dieses robuste Anzugs- und Löse-Werkzeug steht für Schraub-Verbindungen, die auf höchste Weise fest daherkommen. Mittels eines Planetgetriebes wird hier das eingegebene Drehmoment um ein Vielfaches vervielfältigt. Geht ein Drehmomentschrauber mit einem Drehmomentschlüssel eine Verbindung ein, so kann ein kontrolliertes, vielfaches Anzugsdrehmoment erzeugt werden.

Wie benutzt man ein solches Anzugs- und Löse-Werkzeug?

Zuerst wird die Abstützung auf die Verzahnung des Drehmomentvervielfältigers gesteckt. Dabei weist der Reaktionsarm vollständig in die Richtung des Außenvierkants. Anschließend wird ein Steckschlüsseleinsatz mit dem Vierkant des Drehmomentschraubers verbunden und mit Stift & Ring gesichert. Des Weiteren wird nun der Drehmomentvervielfältiger mit dem aufgesteckten Kraft-Steckschlüsseleinsatz auf die zu betätigende Verschraubung gesetzt und die gewünschte Arbeitsrichtung eingestellt. Der alte Grundsatz L=Links/Lösen – R=Rechts/Anziehen, hat auch hier seine Berechtigung. Nun ist dafür Sorge zu tragen, dass der Reaktionsarm an einer stabilen Anlage Ruhe findet.

Jetzt wird der Drehmomentschlüssel auf das Eingangsdrehmoment gestellt, das dem Zieldrehmoment entspricht. Anschließend wird mit dem aufgesetzten Drehmomentschlüssel bis zum gewünschten Eingangsdrehmoment gezogen. Dabei ist darauf zu achten, dass weder der Reaktionsarm noch der Drehmomentschrauber festgehalten wird, denn es besteht erhebliche Verletzunggefahr, die durch die auftretenden Kräfte hervorgerufen wird. So ist es auch wichtig, den Drehmomentschlüssel stets mit beiden Händen zu halten, damit ein Zurückschlagen des Schlüssels vermieden wird. Es gibt Geräte, bei denen ist es besser, nach Beendigung des Arbeitsvorganges das Getriebe zu entlasten. Besonders wichtig ist es aber noch, darauf zu verweisen, dass Drehmomentschrauber nicht in Verbindung mit Schlag -oder Impulsschraubern kommen.

Wozu wird ein Drehmomentschrauber benötigt?

Auf die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten wurden schon eingangs ein wenig eingegangen, und Stahl- und Anlagenbau wurden bereits erwähnt. Es bleiben also nur noch ergänzende Sichtweisen übrig. Drehmomentschrauber finden sich auch im Land- und Baumaschinen, im Schiffbau, in den Kraftwerken, im Bergbau und der Chemischen Industrie wiederfinden. Aber auch der Off-shore-Bereich wird von ihnen tangiert.

Ob es sich nun um Drehmoment-Vervielfältiger 1.500 Nm, 2.700 Nm, 3.500 Nm, 4.500 Nm, 6.000 Nm oder 9.500 Nm handelt, auch der Drehmomentschlüssel 3000 Nm wird sein Pendant finden. Zahlreiche Hersteller, so unter anderem KS Tools, bieten ihre Drehmoment-Vervielfältiger zu moderaten Preisen an. Sie stehen auf qualitätsgerechtes Equipment, das sich perfekt den einzelnen Branchen zuordnet, wobei die robuste Kompaktklasse noch am meisten punktet. Wie auch immer, dieses Werkzeug zeichnet sich durch höchste Genauigkeit aus, das vielfach mit einem Toleranz-Level von +/- 5 Prozent arbeitet.

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Des Weiteren sind auch ein kontrollierter Rechts- und Links-Anzug und ein Überlastungsschutz selbstverständlich. Genauso selbstverständlich wie ein gekapseltes Präzisions-Planetengetriebe und eine verschiebbare Winkel-Abstütz-Vorrichtung ist. Last but not least. Die Lieferung in einem soliden und robusten Kunststoffkoffer, so dass dem Kauf eines solchen Werkzeuges nun eigentlich nichts mehr im Wege steht.